Biologische Kuriositäten
Neue kuriose Spinnenarten entdeckt
In Australien hat der deutsche Biologe Jürgen Otto sieben neue Spinnenarten entdeckt. Sie gehören der Gattung der Pfauenspinnen (Maratus) an. Die Männchen der Pfauenspinnen besitzen am Hinterleib eine vielfarbige Hautfalte. Bei der Werbung um die Weibchen richten sie diese Hautfalte auf und vollführen einen eindrücklichen Tanz. Diese Verhaltensweise wurde bisher nicht gefilmt, obwohl Vertreter der Pfauenspinnen bereits seit über 100 Jahren bekannt sind. Die Filmaufnahmen die Jürgen Otto nun gemacht hat, haben diese nur wenige Millimeter großen Spinnen jetzt weltweit bekannt gemacht.
https://www.facebook.com/jurgen.otto.96
https://www.facebook.com/PeacockSpider/
https://www.youtube.com/user/Peacockspiderman
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Hier ein Interview auf Arabisch: https://www.facebook.com/ajplusenglish/videos/739120376229472/
Australische Spinnenart mit merkwürdigem Paarungsverhalten
Jotus remus, eine australische Springspinnenart, die der Spinnenforscher Jürgen Otto erst Ende Dezember 2014 entdeckt hat, überrascht mit einem erstaunlichen Paarungsverhalten, für das sie eine Art Paddel an ihren Beinen nutzt. Wie damit die Männchen Weibchen auf Empfängnisbereitschaft testen, wird in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung näher beschrieben und in diesem Youtube-Video beeindruckend vorgeführt:
Anthropozentrische Tierbeschreibungen
Frühere Beschreibungen von Tierverhalten waren häufig anthropozentrisch, bewerteten Tiere also aufgrund menschlicher Kategorien. Gerne schloss man aus äußeren Merkmalen auf den „Charakter“ der Tiere, wie es auch die damals beliebte Physiognomik versuchte.
Carl von Linné, schwedischer Naturforscher (1707-1778), Systema naturae
Amphibien und Reptilien: „Diese widerlichen, ekelerregenden Tiere sind verabscheuungswürdig wegen ihres kalten Körpers, der bleichen Färbung, des knorpeligen Skeletts, der schmutzigen Haut, der grimmigen Erscheinung, des berechnenden Auges, des anstößigen Geruchs, der misstönenden Stimme, des verwahrlosten Auftretens und des gefährlichen Gifts. Deshalb hat ihr Schöpfer seine Kraft an ihnen nicht vergeudet und nur wenige hervorgebracht.“
Thomas Bewick, englischer Ornithologe (1753-1828)
„Der Kormoran ist ein unerbittlicher Tyrann und unersättlicher Vielfraß, faul nur dann, wenn der Appetit gestillt ist, um dann dazusitzen und stinkende Dämpfe eines voll gefressenen Magens auszustoßen, der sich manchmal entlädt in dem widerlichen Krächzen seiner heiseren, hohlen Stimme“ (1805).
Alfred Brehm, deutscher Zoologe und Schriftsteller (1829-1884), Brehms Tierleben (1876)
„Ich habe die Tüpfelhiäne in den von mir durchreisten Gegenden überall nur als feiges Thier kennen gelernt, welches dem Menschen scheu aus dem Wege geht. Den Kopf trägt sie niedrig mit gebogenem Nacken; der Blick ist boshaft und scheu. […] Unter sämmtlichen Raubthieren ist sie unzweifelhaft die mißgestaltetste, garstigste Erscheinung; zu dieser aber kommen nun noch die geistigen Eigenschaften, um das Thier verhaßt zu machen. Sie ist dümmer, böswilliger und roher als ihre gestreifte Verwandte, obwohl sie sich vermittels der Peitsche bald bis zu einem gewissen Grade zähmen lässt.“
„Das Wesen der Nashörner hat wenig Anziehendes. Sie fressen entweder oder schlafen; um die übrige Welt bekümmern sie sich kaum.“
„Warzenschweine sind die plumpesten und hässlichsten aller bekannten Borstentiere, gedrungen gebaut und niedrig gestellt, ausgezeichnet vor allem durch den unschönen Kopf und das eigentümliche Gebiss.“
„Mit der frechen Dreistigkeit, welche das Krokodil betätigt, solange es sich im Wasser befindet, steht die erbärmliche Feigheit, welche es auf dem Land zeigt, im geraden Gegensatz.“
„Das Wesen der Reiher ist nicht bestechend. Sie verstehen es, die wunderbarsten Stellungen anzunehmen; keine einzige von diesen aber kann anmutig genannt werden.“
„Das geistige Wesen des Wildschweins ist ein absonderliches Gemisch von behäbiger Ruhe, harmloser Gutmütigkeit und ungewöhnlicher Reizbarkeit.“
„Der Maulwurf ist wild, außerordentlich wütend, blutdürstig, grausam und rachsüchtig und lebt eigentlich mit keinem einzigen Geschöpf in Frieden.“
Spitzmäuse besitzen „alle Fähigkeiten, welche ein echtes Räuberleben möglich machen“. Sie „zeigen einen Muth, einen Blutdurst, eine Grausamkeit, welche mit ihrer geringen Größe gar nicht im Verhältnis stehen.“
„Der Igel ist ein drolliger Kauz und dabei ein guter, furchtsamer Gesell, welcher sich ehrlich und redlich, unter Mühe und Arbeit durchs Leben schlägt. Wenig zum Gesellschafter geeignet, findet er sich fast stets allein oder höchstens in Gemeinschaft mit seinem Weibchen.“
„Das muntere Eichhörnchen ist unstreitig eine der Hauptzierden unserer Wälder.“
„Die Säuger sind die Nutztiere, die Vögel die Vergnügungstiere des Menschen.“
Zusammengetragen von Prof. Dr. Dagmar Schmauks (lehrt an der TU Berlin im Institut für Sprache und Kommunikation in der Arbeitsstelle für Semiotik)